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Die Wohnung kindersicher machen

Jedes Baby ist neugierig – und sobald der Nachwuchs krabbeln oder sogar laufen kann, macht er seine Umgebung unsicher. Schränke, Regale und Kommoden können dann zu Klettergerüsten – und somit auch zu echten Gefahren – werden. Um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden, solltest du deine Wohnung also kindersicher machen. Mit unseren Checklisten kein Problem!


Grundlagen für eine kindersichere Wohnung

Die meisten Unfälle mit Kindern passieren nicht im Straßenverkehr, wie viele glauben, sondern im eigenen Zuhause. Erwachsene können das oft schwer nachvollziehen, da sie eine ganz andere Perspektive haben als Kinder und Babys. Deine Wohnung kindersicher zu machen gelingt dir daher am besten, indem du dich wie ein Kind durch dein Zuhause bewegst. Knie dich hin oder lege dich auf den Boden und frage dich: Was ist in Reichweite? Was sieht interessant aus? Wo gibt es mögliche Gefahrenquellen?

Deine Checkliste für mehr Sicherheit zuhause

Indem du die Perspektive des Kindes einnimmst, gewinnst du schon einen guten ersten Eindruck darüber, wie du deine Wohnung kindersicher machen kannst. Die folgende Checkliste hilft dir ebenfalls dabei:

  • Rauchmelder anbringen: Dabei geht es nicht nur um die Sicherheit deiner Kinder, sondern um die aller Familienmitglieder. Rauchmelder sollten sich idealerweise in jedem Zimmer befinden – Küche und Bad ausgenommen.
  • Sichere Kabel: Um deine Wohnung kindersicher zu machen, solltest du alle Kabel so verlegen, dass dein Kind sie nicht erreichen kann. Du kannst sie mithilfe von Kabelklemmen unter der Decke und um Türrahmen herumführen oder sie einfach hinter Möbeln verstecken.
  • Steckdosen sichern: Ausnahmslos alle Steckdosen sollten mit einer Kindersicherung versehen sein. Ziehe nach Möglichkeit immer den Stecker heraus, wenn du ein Gerät gerade nicht benutzt.
  • Klemmschutz für Türen: Ein Klemmschutz verhindert, dass dein Kind seine Finger in der Tür einklemmt. Entsprechenden Schutz gibt es auch für schwere Schrank- oder Schiebetüren.
  • Treppen sichern: Ein Babygitter stellt sicher, dass dein Kind nicht in einem unbeobachteten Moment die Treppe hinunterstürzen oder hinaufklettern kann.

Im nächsten Schritt solltest du auch deine Möbel kindersicher machen, damit es hier nicht zu Unfällen kommt.

Möbel kindersicher machen in fünf Schritten

Auch Möbel bergen ungeahnte Gefahren, denn Kinder betrachten sie gern als Klettergerüst und wollen alles entdecken. Achte beim Kauf von Regalen und Schränken auf Kindersicherheit – insbesondere im Kinderzimmer sollten nur stabile, widerstandsfähige Möbel stehen, die auch einiges an Gewicht aushalten und nicht so leicht umkippen können. Mit der folgenden Checkliste machst du nicht nur deine Wohnung, sondern auch deine Möbel schnell kindersicher:

1. Möbel immer mit einer Kippsicherung an der Wand fixieren: So können deine Möbel nicht umkippen, wenn dein Kind daran klettert. Kippsicherungen wie zum Beispiel Winkel werden bei fast allen Möbeln mitgeliefert und an Wand und Möbel befestigt. Nachträglich kannst du sie auch im Baumarkt kaufen.
 
2. Die untersten Einlegeböden aus dem Regal nehmen: Damit verhinderst du, dass dein Kind das Regal als Leiter benutzt. Bei vielen Möbeln kannst du die Einlegeböden flexibel versetzen. Kaufe außerdem nur besonders stabile Möbel für das Kinderzimmer, um deine Wohnung wirklich kindersicher zu machen.
 
3. Schubladen mit Sperren sichern: Die Schubladen können dann nicht mehr herausrutschen und Kinderhände nicht eingequetscht werden. Außerdem bleibt der Inhalt der Schubladen dort, wo er sein soll. Es gibt sogar unsichtbare Varianten, die innerhalb der Schublade angebracht werden – so bleiben deine Möbel schön und du kannst die Sicherung später einfach wieder entfernen.
 
4. An Kanten und Ecken Filz-, Kunststoff- oder Schaumstoffkappen anbringen: Geschützte Kanten und Ecken sind unerlässlich, wenn du deine Möbel kindersicher machen möchtest. Kinder können sich sonst den Kopf stoßen und sich verletzen. Ein transparenter Kantenschutz aus Kunststoff fällt kaum auf. Im Kinderzimmer dürfen es aber gern auch bunte, auffälligere Kappen sein.
 
5. Lieblingsspielzeug in Reichweite aufbewahren: Verstaue den aktuellen Favoriten deines Kindes nicht ganz oben im Regal – sonst wird es vielleicht versuchen, diesen kletternd zu erreichen. Schwere Spielsachen gehören ganz nach unten, damit sie deinem Kind nicht auf den Kopf fallen können.

Weitere Tipps, mit denen du deine Wohnung kindersicher machst

Hast du die oben stehenden Tipps abgearbeitet, ist bereits ein großer Teil geschafft. Nun geht es darum, wie du bestimmte Räume in deiner Wohnung kindersicher machen kannst.

Küche: Sichere den Herd mit einem Herdschutzgitter, um dein Kind vor Verbrennungen zu bewahren. Spezielle Klemmen verhindern, dass Kinder die Herdplatten anschalten können. Die Ofentür kann mit einem Ofenschloss gesichert werden, das Gleiche gilt für den Geschirrspüler. Insgesamt solltest du große und schwere Dinge (zum Beispiel Kochtöpfe) sowie Messer außer Reichweite verstauen und für dein Kind einen erreichbaren Schrank mit „Spielzeug“ einrichten – etwa Plastikdosen oder Kochgeschirr aus Holz.
 
Badezimmer: Hier sind die Hauptgefahrenquellen rutschige Fliesen und schlecht verstaute Putzmittel. Lege Anti-Rutsch-Matten aus und stelle sicher, dass alle Putzmittel, Shampoos, Nagellacke, Rasierwasser etc. außer Reichweite – zum Beispiel in verschließbaren Badezimmermöbeln – sind.
 
Wohnzimmer: Im Wohnzimmer befinden sich meist mehrere Elektrogeräte. Hast du alle Kabel in deiner Wohnung kindersicher gemacht, geht es vor allem darum, dass nichts zu Bruch geht: Stelle den Fernseher nicht einfach nur auf ein Sideboard, sondern befestige ihn an der Wand oder wähle maßgefertigte TV-Möbel in ausreichender Höhe. Auch Pflanzen in Keramiktöpfen sind eine typische Gefahrenquelle im Wohnzimmer.

Noch ein Rat zum Schluss: Du kannst eine Wohnung nie so kindersicher machen, dass nichts passieren kann. Daher solltest du stets auf dein Kind aufpassen und Nein sagen, wenn dein Kind zum Beispiel an einer gesperrten Schublade zieht oder in eine Steckdose fasst, auch wenn diese gesichert ist. In der Wohnung von Verwandten oder Freunden ist vielleicht keine Sicherung vorhanden. Deswegen sollten Kinder so früh wie möglich lernen, Gefahren zu erkennen und sich selbst zu schützen.


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